Jazzgitarrist Axel Fischbacher, 1956 in Lübeck geboren, zählt schon lange zu den Spitzensolisten der europäischen Szene.
Im Jahr der Studentenproteste und des Prager Frühlings, 1968, bekommt der 12jährige Axel seine erste Wandergitarre. Wie sich später herausstellen soll, ein probates Mittel, sich auf seine ganz eigene Weise auszudrücken. „So richtig“ zu spielen beginnt er jedoch erst mit 17 Jahren. Die Familie ist musikalisch nicht weiter vorbelastet und kurz zuvor nach Ratingen, Nordrhein-Westfalen, gezogen. Ein neuer Ort, ein neues Gymnasium und viele günstige Einflüsse. Christoph Spendel, der ein Jahr ältere Mitschüler, beeindruckt Fischbacher neben seinem Talent am Klavier vor allem mit einer umfangreichen Plattensammlung. Und Fischbacher hört, was ihm gefällt –
nicht etwa nur, was in der Szene gerade angesagt ist. Mainstream langweilt den talentierten Jung-Gitarristen. Aber da ist zum Glück noch der Blues und seine Botschafter John Mayall und B.B. King. Und dazu so viel Jazz. Auch der Sound von Herbie Hancock, Philip Catherine und den Brecker Brothers trägt Fischbacher durch den Tag. Die Grenzen zwischen Blues und Jazz verschmelzen. So saugt der Pennäler Töne und Genres in sich auf und spürt plötzlich, wie Musik für ihn klingen muss.
Fischbacher hat einen Plan im Ohr. Und er lernt, diesem Plan zu folgen. Er nimmt Unterricht bei John Scofield und John Abercrombie, zwei Charakter-Gitarristen, die ihn schon vom Vinyl aus geprägt haben. Doch zunächst macht Fischbacher das Abitur, geht dann für einige Monate nach Spanien und studiert am Robert-Schumann-Konservatorium in Düsseldorf, an der Musikhochschule Rheinland in Köln und am Banff Center of Arts in Kanada. Mit seinem eigenen Quartett tritt er schon zu Schulzeiten regelmäßig im legendären Downtown, Düsseldorf, auf. Aber eigentlich spielt er zu jeder Zeit, überall, in diversen Bands.
In den 80er Jahren tourt Fischbacher als Mitglied der etablierten Christoph Spendel Group durch Europa. 1984 erhält er mit seiner eigenen Combo, der Axel Fischbacher Group, den Preis der Deutschen Phono-Akademie für das Album „Rumba Ibiza“. Ende der 80er kommt die Zeit der Fernsehmusik. Fischbacher vertont ganze Serien („Sekt oder Selters“), er ist Komponist und Produzent von Film-, TV- und Schauspielmusik. Dann ruft die Schweiz. Kaum, dass er sich eingelebt hat – er spielt für das Musical „Little Shop of Horrors“ und lernt diverse Musiker kennen – übernimmt Fischbacher 1992 die Leitung der Berufsklasse „Jazzguitar“ an der Swiss Jazz School in Bern. Zwischen 1992 und 1999 ist er Mitglied des Daniel Küffer Quartet. Gerade noch ist er Küffers Dozent –
und jetzt mit ihm auf der großen Showbühne. Acht erfolgreiche Jahre lang. 1999 ist Fischbacher dann wieder zurück im Rheinland. Mit Stefan Rademacher, Kurt Billker und Frank Kirchner gründet er „Jazz Attack“. 2010 erhält Axel Fischbacher einen Kompositionsauftrag der Stadt Hilden („The World is not a Disc“). Das Werk ist eine deutsch-schweizerische Gemeinschaftsproduktion und erfährt große Beachtung. 2016 wurde „The World is not a Disc“ erneut mit großem Erfolg auf der Hauptbühne der Stadthalle bei den Hildener Jazztagen aufgeführt.
Einzelne Projekte führen Axel Fischbacher jetzt von Zeit zu Zeit mit den Gitarristen Philipp van Endert und Markus Winstroer sowie dem New Yorker Pianisten (und Namensvetter) Walter Fischbacher zusammen. Die Musik, die daraus entsteht und Fischbachers eigene Kompositionen werden anschließend auf Gigs in aller Welt performt.
Seit einigen Jahren legt Fischbacher den Fokus seiner Arbeit nun besonders auf die Herzensprojekte: hochkarätige Jazz-Sessions in kleinen Clubs. Genau für dieses Milieu hat er neben der „Jazzattack“ (Krefeld) seine „Blue Monday“ Reihe in Hilden etabliert, die er seit 2022 zusammen mit den Kollegen Peter Baumgärtner (Drums), Matthias Bergmann (Trompete) und André Nendza (Kontrabass) veranstaltet.
Axel Fischbacher ist Endorser für Ibanez und DR Strings.
Short Facts. Axel Fischbacher spielt im Laufe seines Lebens zahlreiche Tourneen in Europa, Kanada und den USA und tritt auf den meisten namhaften Jazzfestivals auf. Er veröffentlicht elf Alben als Bandleader, wirkt bei über 50 Tonträgeraufnahmen mit und spielte mit zeitgenössischen Jazzgrößen wie Danny Gottlieb, Mark Egan, Adam Nussbaum, Ohad Talmor, Marc Johnson, Michael Urbaniak, Joe Haider, Barney Willen, Steve Grossman, Curt Cress, Stu Goldberg, Hermeto Pascoal und Ronnie Burrage. Fischbacher arbeitet abwechselnd in New York, Kanada und vielen Ländern Europas, lebt in Spanien, Österreich, der Schweiz und aktuell in Nordrhein-Westfalen.
2023 wurde er mit dem Kunst- und Kulturpreis der Springmann Stiftung Wuppertal ausgezeichnet.
(swan)
Axel Fischbacher plays IBANEZ electric guitars exclusively.
Axel Fischbacher uses CAST amps exclusively.
Axel Fischbacher uses DR Strings exclusively.